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Unwetter Katastrophe!

Gedanken zu den Unwetter Einsätzen der vergangenen Tage.

Ich wurde gebeten einige Zeilen zu verfassen, die die Ereignisse der vergangenen Tage in Worte fassen sollten.

Selbst ich, der 40 Jahre Feuerwehrdienst hinter sich gebracht hat, kann im Moment noch gar nicht alles verarbeiten was wir als Feuerwehr die letzten Tage erlebt haben.

Es wäre jetzt einfach die aufgebrachte Zeit aller beteiligten in Statistiken darzustellen und mit stolzer Brust die Gesamt Stunden zu verkünden. Die Anzahl der Einsätze aufzuzählen, die gefahrenen Kilometer, wie viele Meter Schlauch wie viele Pumpen usw……

Doch das möchte ich diesmal gar nicht machen.

Vielmehr möchte ich auf die Menschen eingehen die hier zusammengehalten haben, die selbstlos, oft völlig durchnässt und mit aller Kraft Tagelang mitgeholfen haben.

Nehmen wir zum Beispiel unseren Kameraden Florian her, der selbst Dialyse Patient ist. Doch die Kraft die er aufbringen kann für die Arbeit bei der Feuerwehr einsetzt. Nehmen wir Peter her, der wenige Tage nach seinem 70 Geburtstag seinen Kameraden dabei hilft insgesamt 60 Tonnen!!!! Sand in Säcke abzufüllen. Nehmen wir unsere Jungspunde her, die im heurigen Jahr in den aktiven Feuerwehrstand übergetreten sind und bereits das 3 Großschadensereignis miterlebt und tatkräftig geholfen haben. Oder Alexander der mit 10 Jahren als Jungfeuerwehrmann hilft ein Haus zu räumen in dem im Erdgeschoß 35 cm Wasser eingedrungen sind. Oder unsere Kämpfer, zum Beispiel Paul, Martin, Andreas, Kevin, Walter, Heinz oder wie sie auch alle heißen, die im Schichtbetrieb die ganze Nacht über die Pumpen betätigt haben. Oder Lina, die am ersten Einsatztag das Knie verletzt hat und trotzdem bis heute weitergeholfen hat, oder Kevin der sich im Einsatz die Hand aufgeschnitten hat und vom Arzt versorgt werden musste. Es hat ihn nicht gestoppt.

Viele dieser besonderen Menschen wären hier aufzuzählen. Viele Arbeiten, die wie immer medial untergehen, wären hier besonders erwähnenswert.

Mit dem Begriff:  75 cm über HQ 100   wissen viele was wir erlebt haben. Vom jetzt aktuell in allen Medien unermüdlich gezeigten Erdrutsch mitten im Dorf ganz zu Schweigen.

In der Stille des beginnenden Morgens, sehe ich noch immer die Fassungslosigkeit in den Gesichtern aller Betroffenen und aller Helfer. Die Wucht dieses Ereignisses ist nicht zu beschreiben.

Ein großes Danke zu sagen wäre das Geringste das allen Helfern gebührt.

Aber besonders bedanken wir uns bei den Kameraden und Kameradinnen des KHD Zuges aus Graz Umgebung. Bei den Feuerwehren FF Haselbach, FF Semriach, FF Raaba, FF Friesach – Wörth, FF Krumegg, FF Nestelbach, FF Zettling, FF Gössendorf, FF Gratwein und FF Kumberg. Sie haben die weite Anfahrt in Kauf genommen, um uns hier helfend zur Seite zu stehen.

Zum Verpflegen so vieler Hände sind auch wieder weitere Helfer nötig. So müssen wir unserem Freund der Feuerwehr Herrn Bernd Buchleitner mit seinem Team hier einen eigenen Platz gewähren. Zum Wiederholten Male ist es ihm und unserem Markus gelungen in wenigen Stunden eine Küche aufzubauen die ihres gleichen sucht. Bei vielen Großschadensereignissen die uns die letzten Jahre heimsuchten ist er mit seinem Team immer spontan bereit gewesen um eine perfekte Versorgung der Einsatzkräfte zu gewähren.

Ein Dank all jenen die uns mit Mehlspeisen versorgten, die Jause und Trinken gebracht haben. Und Allen Menschen die uns positiv zur Seite gestanden sind.

Einen eigenen Absatz möchte ich im Namen aller Kameraden / innen an dieser Stelle unserem Hauptbrandinspektor Walter Wallner widmen.

Als Kommandant unserer Wehr hat er in seiner „Amtszeit“ bereits unzählige Einsätze geleitet.

Mehrere Hochwassereinsätze, viele Brände, unzählige Bergungen und vor allem die Großschadensereignisse sind unter seiner Führung außerordentlich sachlich, kompetent und umsichtig geleitet worden. Es ist uns allen ein Anliegen dies hier besonders hervorzuheben.

All denen die unsere Absperrungen an Straßen missachtet haben, die aggressiv gegen die Anweisungen meiner Kameraden /innen vorgegangen sind, jenen die behördlich verfügte Betretungsverbote einfach missachten und allen die sogar Absperrungen zur Seite schieben, möchte ich hier keinen Platz widmen. Jeder Satz, jede Silbe in diese Richtung wäre völlig sinnlos.

Niemand weiß wie diese Wetterkapriolen unser Leben weiter beeinflussen wird. Ich aber weiß das ich auf der richtigen Seite Stehe. Auf der Seite meiner Kameraden und Kameradinnen. Auf die ich wie so oft sehr Stolz bin.

Ich denke mir - Das sollten wir alle sein.

 

Danke!

 

Bericht: HFM Binder Rupert

Fotos und Videos: FF St. Johann i/S