Die Zeiten und auch die Anforderungen an die Feuerwehren verändern sich….
Während vor einigen Jahren die Gefahren bei Gewittern durch Blitzschlag dominierten, so sind die meisten Schäden in den letzten Jahren eindeutig durch Starkregen entstanden.
So ist Freitagnachmittag über dem Saggautal ein sehr schweres Gewitter niedergegangen. Bei diesem handelte es sich um die Ausläufer des Hagelunwetters aus dem Sulmtal.
Auch hier ist es noch zu großen Schäden durch Hagel und Abschwemmen von Ackererde in der Landwirtschaft gekommen.
Doch der eigentliche Einsatzgrund für unsere Wehr war aber erst zwei Stunden später!
Einsetzender Starkregen führte in wenigen Minuten zu gewaltigen Überflutungen. Der sowieso schon durchnässte Boden konnte diese Regenmengen einfach nicht mehr aufnehmen.
Ein Feuerwehrkollege berichtete, dass es gestern nach dem durchgezogenen Unwetter in wenigen Minuten neuerlich an die 35lt Niederschlag gab.
Nach dem ersten Sirenenalarm wurden schon alle Verfügbaren Fahrzeuge auf das gesamte Gemeindegebiet aufgeteilt.
Unser Höhenretter Team musste mit dem MTF und Höhenretter Ausrüstung nach Prarath ausrücken. In den Gemeinden St. Martin und Gleinstätten wurden unzählige Dächer durch Hagelschloßen durchschlagen.
Die verbliebenen Einsatzfahrzeuge WTF, RF und HLF teilten sich die Einsätze, welche im Minutentakt über Florian Steiermark bei uns eintrafen, auf. Auch wurden gestern viele Zivilfahrzeuge von Kameraden eingesetzt um an die verschiedenen Einsatzorte zu gelangen.
Besonders brenzlig war ein Teichdammbruch in Gündorf. Durch die großen Wassermengen und die dadurch entstehenden Verklausungen entlang des Gündorfbaches, trat dieser aus seinem Bachbett und überschwemmte Teile des Ortes.
Durch den Einsatz des Gemeindebaggers konnten die Verklausungen beseitigt und das Wasser wieder in den Bach zurückgeleitet werden. Die Straße von St. Johann nach Gündorf wurde fast auf die gesamte Länge von Schlamm und Geröll verlegt.
Es kam auch zu einigen Hangrutschungen im oberen Eichberggebiet.
Ein besonderes Anliegen aller Kameraden ist es an dieser Stelle die perfekte Zusammenarbeit mit unseren Gemeindebediensteten hervorzuheben. Sie sind Immer wenn wir sie brauchen sofort mit schwerem Gerät zur Stelle.
Durch starke Windböen wurden im Raum Radiga Bäume auf die Stromleitungen geworfen. Ganze Ortsteile waren dadurch über Nacht ohne Strom.
Heute Samstag sind den ganzen Tag über immer noch Reinigungsarbeiten und Pumparbeiten vom gestrigen Unwetter durchgeführt worden.
Auf Bitte unseres Kommandanten Hr. HBI Wallner füllten die Kameraden der FF St. Johann heute einige Hundert Sandsäcke, welche von der Bevölkerung bei der TKV Station in Saggau abgeholt werden können.
Die derzeitigen Wetterprognosen lauten nicht auf Entspannung. Wir bitten daher die Gemeindebevölkerung sich rechtzeitig mit etwaig benötigtem Material einzudecken.
Einsatzende am Freitag war gegen Mitternacht.
Bericht: HFM Binder Rupert
Fotos und Videos: FF St. Johann i/S